Schienenausbau: FDP will auch die negativen Auswirkungen prüfen lassen, aber nur die Grünen stimmen mit
Die Freien Demokraten stehen hinter dem Gedanken durch den Ausbau von Schieneninfrastruktur den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu stärken, keine Frage! Schließlich kann Verlängerung der S-Bahn nach Usingen dazu beitragen CO2- und Feinstaubausstoß zu senken sowie das Einpendeln von und nach Frankfurt zu beschleunigen und generell die Attraktivität von Wehrheim und den umliegenden Gemeinden und Städten im Usinger Land weiter zu erhöhen. Wir sagen aber auch: Gleichzeitig sollten beim geplanten Ausbau der Taunusbahn alle Möglichkeiten genutzt werden, um negative Auswirkungen auf Umwelt und für Wehrheimer Bürgerinnen und Bürger zu vermeiden.
Die vom Verkehrsverband Hochtaunus am 20.09.2019 in Wehrheim vorgestellte Planung lässt befürchten, dass
- es aufgrund von zweigleisigem Ausbau und Elektrifizierung zu massiven Abholzungen entlang der Strecke kommt
- Anwohner, insbesondere entlang der Köpperner Straße und Am Hasenpfad erhöhter Lärmbelastung ausgesetzt werden
- Schienenübergänge sowie Park&Ride-Möglichkeiten im Bereich der Bahnhöfe Wehrheim und Saalburg(siedlung) der zu erwartenden höheren Nutzung ohne entsprechenden Aus-/Umbau nicht gewachsen sind
Die FDP-Fraktion in der Gemeindevertreterversammlung hat daher in der Sitzung am 20.12.2019 den Antrag eingebracht, sich in den Fachausschüssen der Gemeinde eingehend mit der Thematik zu befassen.
„Die Planungshoheit für den Ausbau Taunusbahn liegt beim Kreis, allerdings erscheinen die Wehrheimer Bürgerinnen und Bürger im besonderen Maße hiervon betroffen. Von Seiten der Bürgerinnen und Bürger Wehrheims werden deshalb bereits Vorschläge erarbeitet, wie die vorgelegte Planung optimiert werden könnte“, erklärt FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Schumann und ergänzt: „Aus parlamentarischer Sicht ist zu prüfen, wie negative Auswirkungen für die Wehrheimer Bürgerinnen und Bürger vermieden bzw. minimiert werden können. Aus diesem Grunde stellen wir den Antrag, dass sich der Bau- und Verkehrsausschuss sowie der Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss mit diesem Thema befasst und prüft und entsprechende Vorschläge erarbeitet.“ Diese, so Schumann, seien dann in die Gemeindevertretung einzubringen.
Den Ausführungen und der Argumentation der FDP-Fraktion folgten die Grünen, die dem Prüfantrag der Liberalen zustimmten. Da jedoch CDU und SPD sich hierzu nicht in der Lage sahen, wurde die Vorlage mehrheitlich abgelehnt. Für FDP-Ortsverbandsvorsitzende Ulrike Schmidt-Fleischer war die mehrheitliche Ablehnung ein klares Signal gegen die Interessen der Wehrheimer Bürgerinnen und Bürger: „Was bitte ist falsch daran, zu prüfen, wie sich negative Auswirkungen auf Wehrheim verhindern oder zumindest minimieren lassen?“
Wehrheim, 21.12.2019