Traditionsbetrieb Elektro Wagner wächst – FDP unterstützt Zukunftspläne

Liberale besuchen Wehrheims größten Ausbildungsbetrieb

Wehrheim. Fraktionssitzung in den Sommerferien – die FDP Wehrheim verbindet dies gerne mit dem Besuch Wehrheimer Gewerbebetriebe. Diesmal (21.08.2024) haben die Freien Demokraten die Gelegenheit genutzt, mit der Firma Elektro Wagner im Bierhausweg ausführlich ins Gespräch zu kommen. Dass der traditionsreiche Familienbetrieb in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist, wissen die Wehrheimerinnen und Wehrheimer, die auf die Dienste des Unternehmens zählen. Dass Elektro Wagner aber auch der größte Ausbildungsbetrieb im Apfeldorf ist, das ist nicht jedem geläufig.

Der Betrieb Elektro Wagner blickt auf eine fast 60-jährige Firmengeschichte zurück, wurde 1965 von Fritz Wagner gegründet. Seither wird der Betrieb in Familientradition geführt. Viele Jahrzehnte von Thomas Wagner geführt und fit für die Zukunft gemacht, leitet inzwischen dessen Sohn Christian Wagner und Ur-Enkel von Fritz die Geschicke der derzeit 34 Mitarbeiter starken Handwerkfirma. Alleine acht Mitarbeiter sind Auszubildende, in den Bereichen Energie- und Gebäudeelektrotechnik sowie Informations- und Telekommunikationstechnik. Dabei profitieren die Azubis auch von der Erfahrung langjähriger Mitarbeiter und Meister im Betrieb.

Das Ladengeschäft und die Buchhaltung befinden sich seit 1985 in der Hauptstraße. Dort sind Elektro-, Klein- und Großgeräte, ebenso Einbaugeräte aller führenden Hersteller, sowie Leuchten und Leuchtmittel.  Die eigentliche „Schaltzentrale“ der Wagners befindet sich aber im Bierhausweg. Hier ist das Unternehmen stetig durch Zukauf von Flächen gewachsen. So wurde auch eine ehemalige Stallung umgenutzt, wie Thomas und Christian Wagner den interessierten Teilnehmenden der FDP-Sommerfraktion beim Rundgang zeigen. „Die Adresse Bierhausweg 1 ist in der Elektro-Branche eine Marke“, ist Thomas Wagner stolz auf das Erreichte. Auf dem Erreichten ausruhen, das aber gibt es bei den Wagners nicht. Christian Wagner: „Die Branche verändert sich so schnell, wie kaum eine andere. Technik entwickelt sich rasend. Wer sich da nicht mit weiterentwickelt, hat keine Chance zu überleben.“

Auch deshalb bildet Elektro Wagner stetig selbst Fachpersonal aus, weil der Markt nicht ausreichend Fachkräfte hergibt. „Wir investieren viel in die Ausbildung, aber es macht sich bezahlt. Die meisten Mitarbeiter, die hier gelernt haben, bleiben auch nach der Ausbildung zum Gesellen bei uns, machen ihren Meister, oder kommen später einmal zurück. Das ist auch ein Zeichen von Wertschätzung und Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber Elektro Wagner“, betonen Vater und Sohn.

Die Kunden – längst nicht nur Wehrheimer Privatkunden, sondern auch Unternehmen, darunter auch der Freizeitpark Lochmühle, für den Elektro Wagner auch einen Notdienst leistet. Denn nichts ist so schlimm, wie ein Fahrgeschäft, das in der Hauptsaison nicht läuft. Elektro Wagner arbeitet sogar deutschland- und europaweit. „Wir haben auch Kunden am Tegernsee und auf Mallorca“, erzählt Thomas Wagner und erntet staunende Blicke der Zuhörerschaft. Wie kommts? Es handelt sich vielfach um ehemalige Bürger aus Wehrheim oder Umgebung, die „ausgewandert“ sind oder sich ein zweites Standbein fern ab der Heimat aufgebaut haben, dort aber nicht auf den Wagner-Service verzichten wollen. So hat sich längst auch auf der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen, Mallorca, sich herumgesprochen, dass der Wehrheimer Betrieb für Qualität und Zuverlässigkeit steht. „Neue Kunden im Ausland sind das Ergebnis“, sagt Thomas Wagner.

Und wie lässt sich dieser Service im Arbeitsalltag bewerkstelligen? Christian Wagner: „Vieles lässt sich per Fernwartung steuern und klären. Wenn wir dann doch einmal vor Ort arbeiten müssen, haben wir ein Team, dass dorthin fliegt.“ So kann man Mitarbeiter auch für den Job in einem bestimmten Unternehmen begeistern, denken sich die Liberalen. Tagsüber arbeiten und abends an den Strand legen liegen und ein Bad im Mittelmeer genießen, auch wenn es vielleicht nur ein oder zwei Mal im Jahr passiert.

Warenannahme, Lager, Büros, Sozialräume und ein Showroom – im Bierhausweg hat Elektro Wagner in den vergangenen Jahren kräftig in die eigene Infrastruktur investiert. Und dennoch: Christian Wagner denkt schon heute an die Zukunft. „Wir müssen immer mindestens 20 Jahre voraus denken. Der Betrieb wird weiterwachsen und dann ist auch der Standort Bierhausweg zu klein.“  So plant die Geschäftsführung unter anderem die Einrichtung einer Lehrwerkstatt und möchte Auszubildenden auch eigene Appartements zum Wohnen anbieten können. Auch dafür suchen die Wagners nach einer Expansionsfläche und sind möglicherweise im Bereich des Kappengrabens fündig geworden. Dort, so ihre Hoffnung, soll eines Tages neu entwickelt werden, vorausgesetzt die Fläche lässt Gewerbeansiedlung einmal zu. Dafür muss die Politik auf kommunaler und regionaler Ebene jedoch erst die Voraussetzungen schaffen.

Dass die FDP-Fraktion dem Bestreben der Wagners mit offenen Armen gegenübersteht, betonten die Liberalen bei ihrem Firmenbesuch ausdrücklich. Fraktionsvorsitzender Klaus Schumann: „Das Wehrheimer Gewerbe braucht dringend Entwicklungsmöglichkeiten, und dafür benötigt es auch zusätzliche Gewerbeflächen. Die FDP-Fraktion fordert dies bereits seit Jahren und wird weiter dafür kämpfen.“ Ingmar Rega, Organisator der Sommer-Fraktion, Fraktionsmitglied und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft und Forst (ULFA) fügte hinzu: „Wir brauchen das Gewerbe, um weiterhin auch als Arbeits- und Wohnstandort attraktiv zu sein. Deshalb braucht Wehrheim auch einen Entwicklungsplan.“ Diesen werde die FDP von der Gemeinde weiterhin einfordern.

Im Rahmen der Sommer-Fraktion wurde einmal mehr deutlich, dass nicht nur Entwicklung von Gewerbeflächen, sondern auch von Wohnraum, insbesondere auch für alleinstehende junge Leute, Fahrt aufnehmen muss. „Genauso, wie eine aktive Wirtschaftsplanung und die innerörtliche Weiterentwicklung Wehrheims, wie die Bürgerhaus- und Feuerwehrthematik. Der demografische Wandel hört nicht vor den Toren Wehrheims auf. Wir brauchen Entwicklungsmöglichkeiten für das Gewerbe, das auch eine wichtige Einnahme-Basis für den Haushalt unserer Gemeinde ist. Alleine auf Einnahmen eventueller Windkraftanlagen auf Wehrheimer Gemarkung zu setzen, halten wir für falsch“, betonte stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Tanja Kaspar.

Im September startet der Enkel von Thomas und Sohn von Christian, Lauro Wagner, seine Ausbildung im familiären Betrieb, zusammen mit zwei weiteren Azubis. „Die nächste Generation wächst also bereits heran – und sie hat alle Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft in Wehrheim verdient“, so Wehrheims FDP-Ortsvorsitzender Andreas Bloching abschließend.

www.elektro-wagner.com